Lehrgang mal ganz anders

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Philine Prinz
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Kurz vor Weihnachten, genauer gesagt am 21.12.2014, waren auf dem Haselhof in Möhrsdorf nochmal einige Reiter und Reiterinnen zusammengekommen für den letzten Lehrgang in diesem Jahr. Trotz Kälte und Wind waren alle Beteiligten sehr froh vom Regen verschont geblieben zu sein. Außerdem freute sich jeder schon darauf den neuen „Swing Ground“ auf dem Reitplatz richtig einweihen zu können. Und was hätte da besser gepasst als ein Tag, an dem sich alles um die Bodenarbeit dreht?

Zunächst trafen wir uns um 10 Uhr morgens, alle noch ein wenig verschlafen, aber das sollte sich bald ändern. Denn Angie Storrer, die den Lehrgang leitete, weckte sofort jedermanns Interesse mit der ersten spannenden Aufgabe: aus je drei beschriebenen Reitertypen sich selbst einordnen und einschätzen… gar nicht so leicht! Sowas führt natürlich sofort zu angeregten Diskussionen. Man könnte sich jetzt fragen, was das mit Bodenarbeit zu tun hat. Wie sich herausstellte, eine ganze Menge. Sich selbst und seine Stärken, sowie Schwächen wahrzunehmen ist das A und O für jegliche Arbeit mit dem Pferd und heute daher sehr hilfreich. Daraufhin wurden weitere Grundlagen der Bodenarbeit besprochen. Angie erklärte uns wie unsere Körpersprache auf die Pferde wirkt und wie wir sie einsetzen können. Uns wurden völlig neue Wege offenbart, was neben dem Reiten alles möglich ist, und jeder war fasziniert. Nun war es dann auch endlich an der Zeit das Gelernte in Taten umzusetzen.

Die ersten Übungen absolvierte jeder einzeln, und nacheinander gingen die Teilnehmer mit ihren Pferden unter Beobachtung neugieriger Blicke auf den Reitplatz. Die Pferde wurden erst ein wenig geführt, zunächst am Strick, dann am Halfter. Diese einfache Übung sagte bereits viel über das Vertrauen des Pferdes zum Menschen aus. Danach folgte eine kurze Ruhepause, die wie wir lernten sehr wichtig ist, bevor wir mit „drohenden“ Bewegungen unsere Pferde von uns wegschickten. Das sorgte für Respekt und sollte zeigen, dass wir ranghöher sind. Ziel war jedoch, dass das Pferd danach zu uns kommt, wie wir es ihm mit unserer Körpersprache zu verstehen gaben. Das führte anfangs noch zu leichten Missverständnissen, aber alle konnten mit einem Erfolgserlebnis in die Mittagspause gehen. Hierfür hatte Ellen Beate mal wieder köstlich gekocht, vielen Dank dafür! Gestärkt ging es voller Motivation in die zweite Hälfte.

Wir wurden für die nächsten Übungen in zweier Gruppen eingeteilt. Auch hierbei ging es wieder um das richtige Führen und die richtige Ausstrahlung. Es wurden Volten geübt, immer mit dem Ziel im Hinterkopf, dass alles später mal ohne Hilfsmittel möglich sein soll. So wurden auch Paraden vom Boden aus ausgeführt und das wurde größtenteils nur mit der Körperhaltung vermittelt. Erstaunlich was alles ohne Druck möglich ist. Nach demselben Prinzip wurden auch das Rückwärtsrichten und das Ausweichen der Vor- und Hinterhand trainiert. Müde und durchgefroren, aber voller neuer Erkenntnisse und Ambitionen ließen alle den Tag ausklingen. 
Vielen Dank an Angie, Lena und Ellen Beate, die mal wieder einen so tollen Tag möglich gemacht haben!